
Ein Leuchtturmprojekt für die digitale Gesundheitsforschung
Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) in Cottbus setzt neue Maßstäbe in der Gesundheitsforschung. Mit einer Förderung von 1,2 Milliarden Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird sie nicht nur ein zentraler Akteur im Strukturwandel der Lausitz, sondern auch ein Vorreiter für digitale und innovative Ansätze in der Medizin.
Revolutionäre Forschung und Infrastruktur
Die MUL – CT wurde am 1. Juli 2024 gegründet und ist einzigartig in Deutschland. Sie kombiniert Forschung, Lehre und Krankenversorgung in einem integrativen Modell. Die Schwerpunkte liegen auf Gesundheitssystemforschung und der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Ziel ist es, neue Versorgungsmodelle zu entwickeln, die insbesondere ländliche Regionen stärken.
Mit den Fördermitteln wird eine hochmoderne Infrastruktur geschaffen, die unter anderem eine groß angelegte Gesundheitsstudie für die Lausitz ermöglicht. Diese Studie soll über Jahrzehnte hinweg wichtige Daten zur regionalen Gesundheitsversorgung sammeln und analysieren. Zudem wird ein interprofessionelles Zentrum für Gesundheitssystementwicklung aufgebaut, das Disziplinen wie Medizin, Pflege und Datenwissenschaften miteinander verknüpft.
Digitale Innovationen im Fokus
Ein besonderes Highlight ist die Integration moderner Technologien. Die Universität plant wegweisende Projekte in den Bereichen Medizintechnologie und Datenwissenschaften. Diese sollen nicht nur die regionale Versorgung verbessern, sondern auch bundesweite Impulse für die Digitalisierung des Gesundheitssystems setzen.
Nachwuchsförderung und Karrierewege
Die MUL – CT bietet ambitionierten Wissenschaftler:innen attraktive Perspektiven. Programme wie das Health Scientist-Programm ermöglichen es jungen Ärzt:innen, Forschung und klinische Tätigkeit zu kombinieren. Für erfahrene Fachärzt:innen gibt es das Advanced Health Scientist-Programm, das Zeit für wissenschaftliche Projekte in den Bereichen Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung schafft.
Darüber hinaus werden Nachwuchsforschungsgruppen und Tenure-Track-Optionen etabliert, um exzellente Talente langfristig zu fördern.
Ein Meilenstein im Strukturwandel
Die Universität ist Teil des Investitionsgesetzes Kohleregionen, mit dem der Bund bis 2038 insgesamt 40 Milliarden Euro bereitstellt, um den Kohleausstieg zu begleiten. Von den geschätzten Gesamtkosten von 3,7 Milliarden Euro für den Aufbau der MUL – CT trägt der Bund einen Großteil. Damit wird nicht nur ein innovativer Forschungsstandort geschaffen, sondern auch die medizinische Versorgung in Brandenburg nachhaltig gestärkt.
Stimmen zur Gründung
Bundesforschungsminister Cem Özdemir bezeichnet die MUL – CT als „Leuchtturmprojekt“ für die Region und betont ihre Rolle als Motor für medizinische Innovationen. Dr. Manja Schüle, Wissenschaftsministerin Brandenburgs, hebt hervor: „Die MUL – CT ist nicht nur eine weitere Universitätsmedizin – sie ist die erste ihrer Art.“ Sie soll als Herzstück der Modellregion Gesundheit Lausitz bundesweit strahlen.
Zukunftsvision
Mit der Aufnahme der ersten Medizinstudierenden im Wintersemester 2026/27 wird die MUL – CT zum Dreh- und Angelpunkt einer modernen, digital vernetzten Gesundheitsversorgung. Sie vereint innovative Forschung mit praxisnaher Lehre und setzt damit neue Standards für die Medizin von morgen.
Die MUL – CT steht exemplarisch für die Verbindung von Technologie, Wissenschaft und gesellschaftlichem Wandel – ein Projekt, das sowohl regional als auch national wegweisend ist.